Neben der soeben beschriebenen Möglichkeit ein Kernprogramm mit Hilfe des graphischen Editors VisEdit zu erzeugen, können Sie dieses auch von Hand schreiben.

Da die Federhärte vor dem Ablauf des Projekts von dem Benutzer mit einem Schieber eingestellt werden soll, muss zunächst das Eingabeelement "Schieber" mit Namen D erstellt werden, so wie im Abschnitt Schieber, Schalter und Taster beschrieben.

Bereits im ersten Schritt wurde festgelegt, dass die iterative Berechnung der Ausgabe­größen in unserem Beispiel in Abhängigkeit von der Zeit t erfolgen soll.
D. h., die REPEAT-UNTIL-Schleife innerhalb des Kernprogramms wird über die Zeit t laufen. Die maximale Ablaufzeit tEnde und der Zeitschritt dt werden als Konstanten (neben anderen) zu Beginn des Kernprogramms definiert.
Auf welche Art und Weise man die Ausgabegrößen berechnen kann, wurde ebenfalls bereits erläutert.

t:=0; y:=0.1; v:=0;      // Anfangswerte für t,y und v
m:=1; D:=Schieber(D);		  // Masse m und Federkonstante D
dt:=0.05;tEnde:=10;	  // Zeitintervall dt und Ablaufzeit tEnde
   REPEAT		  // Schleifenbeginn
	F:=-D*y;	  // Berechnung von F,a,v und y
	a:=F/m;
	y:=y+v*dt;
	v:=v+a*dt;
	t:=t+dt;  	  // Erhöhung von t um dt
        ausgabe(t,y,v,a); // Ausgabeanweisung für die Variablen t,y,v und a
   UNTIL t>tEnde;		  // Abbruchbedingung der Schleife 

Da in unserem Beispiel das Verhalten der Größen a, v und y in Abhängigkeit von t untersucht und später in Ausgaben-Fenstern dargestellt werden soll, müssen als Argumente in der Anweisung Ausgabe die Größen a, v, y und t aufgeführt werden.
Man hat nun die Möglichkeit dieses Kernprogramm in das Fenster Editor einzugeben. Wenn dieses Fenster geöffnet und aktiv ist, erscheint ein blinkender Cursor in der ersten Zeile. Die Eingabe erfolgt dabei über die Tastatur das Rechners. Wenn das fertige Projekt komfortabler z. B. mit Hilfe von Schiebern bedient werden soll, müssen noch einige Ergänzungen in der Programmstruktur vorgenommen werden. Dies wird im abschließenden Abschnitt 3.9 ausgeführt.

Ein kleiner Hinweis am Rande: Es geht häufig schneller, das Kernprogramm eines bestehenden Projektes abzuändern und den eigenen aktuellen Bedürfnissen anzupassen, als es völlig neu zu schreiben.